Santo Muscas, Musikkritiker, La Nuova Sardegna, Ansa.
Der Meister Mariano Garau ist für seine Fähigkeiten als Chorleiter, Arrangeur und Komponist hoch angesehen und geschätzt.
Sein musikalisches Schaffen ist nicht in der Quantität, wohl aber in der Qualität bemerkenswert.
Man denke nur an 'La ninna di lu puppu bellu' und vor allem an 'Gloria', eine sehr inspirierte Seite, die er 1978 für den Tod von Papst Paul VI. komponierte.
Auf jeder Seite genießt Garau zutiefst den Geschmack einer kultivierten Syntax, einer wachsamen und präzisen Form, die immer den Stempel einer klugen und sorgfältigen Ausarbeitung trägt, ohne jemals ihre Natur zu erzwingen.
Seine Chorkompositionen offenbaren in ihrem Rhythmus und ihren vielfältigen Nuancen seine geistige Sphäre mit einem Schwung und einer zarten Melancholie, die aus einer nachdenklichen Seele, aus einem liebevollen Interesse am Leben, an einem Ideal der Ordnung, des Glaubens, des Guten und der Schönheit herrühren.
Die Sehnsucht nach dem Unendlichen in ihm, das Bedürfnis nach Ausdehnung, Liebe und Harmonie schenken ihm Momente, in denen er ekstatische Freude genießt.
Und gerade im "Gloria" überträgt Maestro Garau die ganze Fülle des Lebens, an der seine Seele reich ist, in reine Harmonien, was den Geist des Zuhörers wegen des Themas sicherlich verstört und ihn gleichzeitig wegen der Süße, die er einzuflößen vermag, tröstet.
Santo Muscas
Musikkritiker für 'La Nuova Sardegna' und 'Ansa'
(Cagliari, 20. Mai 1984)